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Ein dunkelgrauer Chinchilla mit sehnsüchtigem Blick sitzt in einem seitwärtsliegenden Korb

Chinchilla als Haustier: Herkunft, Haltung und Pflege

Nach wie vor gelten Chinchillas als exotische Nagetiere, werden in Deutschland aber immer beliebter. Das Chinchilla als Haustier stellt ein paar besondere Ansprüche an seine Haltung. Wenn du deinen Tieren ein artgerechtes Zuhause bieten möchtest, dann solltest du unbedingt weiterlesen. Wir möchten dir darüber hinaus empfehlen, dich weiter über Chinchillas zu informieren. Nur so kannst du es deinen neuen Haustieren wirklich recht machen.

Die Herkunft der Chinchillas

Chinchillas stammen ursprünglich aus Südamerika. Ihr flauschiges Fell, wofür sie viele Jahre gejagt wurden, eignet sich perfekt für ihren natürlichen Lebensraum. Sie leben nämlich in den Anden sowie hügeligen Küstenregionen.

Im Gegensatz zu Degus, die ebenfalls ursprünglich aus Südamerika stammen, sind Chinchillas dämmerungs- und nachtaktiv. Das solltest du vor dem Kauf berücksichtigen. Tagsüber werden sich diese Tiere nämlich kaum blicken lassen. Diese Zeit verbringen sie lieber in ihrer Höhle.

Zudem lebt der Chinchilla am liebsten in einer Gruppe. Es handelt sich hierbei um scheue Tiere, die viele Fressfeinde haben. Artgenossen geben ihnen Sicherheit und bieten Schutz. Es wird oft behauptet, dass Chinchillas ihr ganzes Leben mit demselben Partner verbringen. Das konnte bislang jedoch nicht bewiesen werden.

 

Während Chinchillas in der Natur stets eine gräulich-weiße Farbe aufweisen, gibt es für die Haltung als Haustier reichlich Züchtungen mit den unterschiedlichsten Farbschlägen. Züchter konnten mitunter die Farben Ebony Velvet und Angora Ebony hervorbringen.

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Spezielle Ansprüche - Eignen sich Chinchillas als Haustiere?

Da Chinchillas gerne nachts durchs Gehege flitzen, sind diese Tiere für Kinder weniger geeignet. Solltest du dich ebenfalls zu den nachtaktiven Wesen zählen, dann könnte dies wiederum anders aussehen. Doch das ist nicht das einzige, was für eine artgerechte Haltung beachtet werden muss.

Nur einen einzigen Chinchilla zu halten, ist diesem Tier gegenüber nicht sehr nett. Chinchillas sollten mindestens zu zweit und noch besser in einer Gruppe gehalten werden. Zwei Weibchen eignen sich wesentlich besser, als zwei Männchen. Das liegt daran, dass Letztere recht territorial werden können.

 

Solltest du dir das mit dem mindestens zwei Chinchillas so sehr zu Herzen nehmen und ihnen ganz viele Artgenossen zum Spielen zur Verfügung stellen wollen, dann ist es sinnvoll, entweder nur Weibchen zu wählen oder ein Männchen in einem Harem leben zu lassen. Sobald ein Weibchen in Sicht ist, konkurrieren die männlichen Chinchillas nämlich um dieses.

Leben mit Chinchillas: Der ausführliche Leitfaden für die Haltung von Chinchillas von Tatjana Jonca (NTV Verlag)
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Anschaffung eines Chinchillas

Du hast dich also für zwei Tiere oder mehr entschieden? Dann stehen vor der Anschaffung noch ein paar weitere Überlegungen an. Sind in deinem Haushalt Hunde, Katzen oder andere größere Haustiere unterwegs, musst du dafür sorgen, dass sie sich von deinen Chinchillas fernhalten. Das gilt auch dann, wenn du dir sicher bist, dass sie diesen nichts tun würden.

Tagsüber schläft der Chinchilla und möchte nicht gestört werden. Das bedeutet auch, dass du ihren Käfig nur abends reinigst. Am besten stellst du den Chinchilla Käfig an einen Ort, an dem die süßen Nager am Tag ihre Ruhe haben. Er sollte zudem nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.

 

Zu Bedenken gilt auch, dass der Chinchilla 20 Jahre alt werden kann. Diese Tiere zu kaufen, ist somit eine langfristige Verpflichtung. Überlege daher, ob du diesem Tier ein Zuhause fürs Leben bieten kannst. Einen Chinchilla kannst du mitunter in Zoohandlungen, beim Züchter oder in Tierheimen kaufen. Sollten die Tiere aus einem Tierheim stammen, dann sind sie meistens bereits älter.

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Die richtige Größe des Chinchilla-Geheges

Platz ist für den Chinchilla sehr wichtig. Hierbei handelt es sich um sehr aktive Tiere, die leider nicht immer den Auslauf bekommen, den sie brauchen. Der Käfig oder das Gehege sollte groß genug sein, dass sie darin bereits reichlich Bewegung bekommen. Zudem täglich Freilauf zu ermöglichen, ist natürlich besonders gut.

Zu beachten gilt hierbei, dass die Tiere nichts anknabbern, was ihnen schaden könnte. Stromkabel sollten somit aus dem Weg geräumt werden, so auch sämtliche Gegenstände, die nicht zwischen ihre Beißerchen geraten sollen. Außerdem musst du darauf achten, dass du deinen Chinchilla nicht versehentlich in der Tür einklemmst.

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Chinchilla Käfig

Beim Kauf eines Käfigs für deine Lieblinge musst du bedenken, dass dieser auch in die Höhe gehen soll. Wie bereits erwähnt, leben Chinchillas in den Bergen. Klettern liegt somit in ihrer Natur. Für zwei Tiere empfiehlt sich eine Voliere, die eine Größe von 50 cm x 150 cm besitzt. Mit mehr Tieren steigt der Platzbedarf natürlich. Es gibt so einige Halter, die schnell erkennen, wie viel Platz Chinchillas brauchen und ihnen gar ein ganzes Zimmer zur Verfügung stellen!

Die Reinigung vom Käfig oder Gehege sollte am besten mit heißem Wasser vorgenommen werden. Putzmittel können den Tieren nämlich schaden. Täglich sollten Essensreste und stark verdreckte Bereiche entfernt werden. Auch den Futternapf und die Tränke solltest du jeden Tag mit heißem Wasser ausspülen. Das sorgt dafür, dass es deinen Haustieren auch nach vielen Jahren noch gut gehen wird.

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Die Inneneinrichtung

Erst, wenn der Chinchilla klettern und neue Dinge entdecken kann, fühlt er sich wohl. Die Inneneinrichtung des Käfigs sollte deshalb mehrere Etagen enthalten. Darauf stellst du mal ein Häuschen, mal ein Spielzeug zur Verfügung.

Chinchillas sind Nagetiere. Das bedeutet, dass sie alles anknabbern werden. Wichtig ist somit, dass ihnen nur Produkte aus Holz zur Verfügung stehen. Plastik kann für diese Tiere sehr ungesund sein. Das bedeutet aber auch, dass du die Inneneinrichtung immer mal wieder gegen neue Spielzeuge eintauschen musst. Deine kleinen Nager werden diese nämlich mit der Zeit zu Holzspäne verarbeiten.

 

Ein Sandbad musst du deinem Chinchilla immer wieder anbieten. Hierfür eignet sich eine Tonschale, in die du speziellen Sand für Chinchillas hineingibst. Der Eindruck, dass auch Vogelsand geeignet sei, täuscht.

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Die richtige Einstreu

1, 2, 3 ich wünsche mir Chinchilla-Einstreu herbei! Und das ist alles andere als kompliziert. Oft werden ganz einfach Hobelspäne oder ein Hanfeinstreu verwendet. Chinchillas buddeln im Gegensatz zu Degus nicht, weshalb auch die Einstreuhöhe keine besonderen Maße annehmen müssen. Außerdem sind diese Tiere stubenrein. Sie suchen sich eine bestimmte Stelle aus, an der sie ihr Geschäft verrichten. Das erleichtert die Käfigreinigung ungemein. Wechsle einfach das Einstreu an dieser Stelle aus, ohne ständig den gesamten Käfigboden erneuern zu müssen.

Ernährung der Chinchillas

Das beste ist, deine Chinchillas zweimal pro Tag zu füttern. Die Hauptmahlzeit sollte am späten Abend sein, da die Tiere dann am aktivsten sind. Neben einem Trockenfutter für Chinchillas, das immer bereitsteht, gehören auch Obst und Gemüse zum Futter. Gräser, Heu und Kräuter bietest du deinen Haustieren ebenfalls an. Damit keine Langeweile aufkommt, stellst du ihnen zudem immer wieder Äste von Obstbäumen oder vom Haselnussbaum in den Käfig.

Sollte das Heu anfangen zu stauben oder muffig riechen, musst du es entfernen. Achte auch beim restlichen Futter darauf, dass es frisch ist und täglich ausgewechselt wird. Die Mägen dieser Tiere können recht empfindlich sein.

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FAQs

Wie viel kostet ein Chinchilla?

Es kommt ein wenig darauf an, wo du deine Chinchillas kaufen möchtest. Tiere aus besonderen Züchtungen werden entsprechend mehr kosten. Üblicherweise kannst du jedoch von 20 Euro pro Chinchilla ausgehen. Bedenke aber auch, dass das Zubehör sowie Futter und Tierarztbesuche für Kosten sorgen werden.

Wie zahm können Chinchillas werden?

Chinchillas sind eher scheue Tiere, die nicht gerne gehalten und gestreichelt werden. Das ist vor allem tagsüber der Fall, denn da möchten sie in Ruhe schlafen. Wenn du sehr viel Zeit mit ihnen verbringst und sie Vertrauen zu dir gewinnen, dann werden sie zahmer. Alles in allem bleibt der Chinchilla aber ein Haustier zum Beobachten.

Kann man Chinchillas als Haustiere halten?

Ja, es ist möglich, Chinchillas als Heimtiere zu halten. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten. Beispielsweise, dass du sie nicht alleine und in einem ausreichend großen Käfig halten solltest. Hierbei handelt es sich außerdem um nachtaktive Tiere, was sie für Kinder weniger geeignet macht.

Sind Chinchillas gefährlich?

Ein Chinchilla wird dich nur angreifen und beißen, wenn er sich bedroht fühlt. Wenn du sie respektvoll behandelst, brauchst du dir aber keine Sorgen machen. Aggressiv sind diese Tiere nicht. Lasse sie tagsüber in Ruhe schlafen und fasse sie nur an, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Dann gibt es für Chinchillas keinen Grund, sich verteidigen zu müssen.

Wie lange kann man Chinchillas alleine lassen?

Einem Wochenendausflug, ohne deine Lieblinge mitzunehmen, steht nichts im Wege. Stelle sicher, dass sie ausreichend Futter und Wasser haben. Länger solltest du Chinchillas aber nicht alleine lassen. Obst und Gemüse bleibt nicht lange frisch und muss entsprechend zeitnah ausgetauscht werden.

Kann man Chinchilla streicheln?

Können ja, doch wirklich gefallen tut es diesen Tieren nicht. Wenn du auf der Suche nach einem Kuscheltier bist, dann ist der Chinchilla wenig geeignet. Chinchillas sind recht scheu, weshalb ihnen Angst und Bange werden kann, wenn so ein großes Wesen wie der Mensch auf einmal seine Hand nach ihnen ausstreckt.

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