Tipps für die Haltung von Geckos im Terrarium
Unter den Reptilien gelten Geckos als gute Einsteigertiere. Ihre Haltung und Pflege ist im Vergleich recht einfach. Zudem sorgt ihr aktives Wesen und ihr teils sehr buntes Erscheinungsbild dafür, dass sie für die ganze Familie geeignet sind. Doch auch bei diesen Haustieren gilt: Wissen ist Macht.
Wenn du Geckos in einem Terrarium halten möchtest, dann findest du hier alle wichtigen Informationen, die du vor der Anschaffung wissen musst. Zudem verweisen wir auf Bücher und andere hilfreiche Seiten, bei denen du dich noch tiefer mit dem Thema Gecko beschäftigen sowie das beste Zubehör kaufen kannst.
Herkunft und natürlicher Lebensraum
Diese Reptilien gehören den Schuppenkriechtieren an, zu denen unter anderem auch Schlangen und Leguane zählen. Hierbei handelt es sich um mitunter die ältesten Tiere der Welt. Bereits seit 50 Millionen Jahren existieren Geckos. Diese Reptilien hatten also viel Zeit, sich so gut wie weltweit auszubreiten und mehr als 55 Gattungen und 1000 verschiedene Arten hervorzubringen.
Ihr natürlicher Lebensraum kann somit sehr unterschiedlich ausfallen. Von Wüsten bis hin zu tropischen Regenwäldern, Geckos können sich sehr gut an ihre Umgebung anpassen. Die bekannte größte Geckoart, der Kawekaweau-Gecko aus Neuseeland, ist bereits ausgestorben. Er erreichte eine Körperlänge von bis zu 60 Zentimeter.
Die Mehrheit der Geckos sind dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb sie eine Spaltpupille besitzen. Diese hilft ihnen, auch in der Dunkelheit bestens sehen zu können. Beim Helmkopfgecko wissen wir, dass er sogar nachts Farben sehen kann. Diese Reptilien verlassen sich grundsätzlich mehr auf ihre Augen, als auf ihre anderen Sinne. Es gibt aber auch ein paar Taggeckos, wie beispielsweise den Palmen-Taggecko, der wie sein Name vermuten lässt, am Tag aktiv ist. Taggeckos sind ideal für Anfänger und Einsteiger in die Terraristik.
Diese Tiere können ganz besondere Eigenschaften aufweisen. Zunächst verhilft die Farbe der Geckos zu einer perfekten Tarnung vor Fressfeinden. Nachtaktive Geckos sehen dunkler aus, während tagaktive je nach Lebensraum bunte Farben wie etwa Grüntöne annehmen. Dank der Haftlamellen an der Unterseite ihrer Füße, können manche Arten sogar senkrecht Wände hinaufklettern.
Zudem können Geckos, wie viele Echsen, ihren Schwanz abwerfen, wenn sie von einem Raubtier festgehalten werden. Dieser wächst in der Regel wieder nach. Bei einer artgerechten Haltung solltest du es hierauf jedoch nicht ankommen lassen. Der Schwanzabwurf ist für Geckos lediglich die letzte Rettung und geschieht somit nur in äußersten Stresssituationen.
Steckbrief Gecko - Die verschiedenen Arten
Bei so vielen Geckoarten haben Halter eine große Auswahl, doch die Haltung im Terrarium ist nicht für jede Art zu empfehlen. Wir möchten dir deshalb zunächst nur drei Geckos vorstellen, die als Haustiere gehalten werden. Zwei davon sind gängiger, während die dritte Art bereits etwas ausgefallener ist. So kannst du dir ein Bild über die verschiedenen Bedürfnisse machen.
Leopardgecko - Eublepharis
Die Leopardgeckos gehören den Lidgeckos an und enthalten fünf weitere Unterarten. Mit der Bezeichnung Leopardgecko wird zumeist der Pakistanische Fettschwanzgecko, auch Eublepharis macularius, gemeint.
Die Namen geben erste Hinweise auf das Aussehen dieser Geckos. Die Punkte, die ihren gesamten Körper einnehmen, sehen aus wie bei einem Leoparden, während der Schwanz zur Spitze hin immer breiter und flacher wird. Diese Geckoart ist in Pakistan und dem Norden Indiens anzutreffen. Im Durchschnitt erreichen sie eine Länge von 25 bis 30 Zentimeter. Der Leopardgecko kann bis zu 20 Jahre alt werden.
Leopardgeckos gehören zu den Reptilien, die am häufigsten als Haustiere gehalten werden. Aus Züchtungen sind zahlreiche Farbvarianten hervorgegangen. Hierbei solltest du aber beachten, dass manche Arten Gendefekte aufweisen, die bei den Tieren Nervenschäden verursachen. Daher ist es wichtig, dich noch weiter über diese Tiere und ihre Zucht zu informieren, wenn du einen Leopardgecko kaufen möchtest.
Zwerggecko - Lygodactylus
Beim Zwerggecko handelt es sich um ein Tier, das tagsüber aktiv ist. 60 verschiedene Arten gehören dem Lygodactylus an. Ihre deutsche Bezeichnung geht darauf zurück, dass selbst ausgewachsene Echsen gerade einmal bis zu 9 Zentimeter groß werden.
Die meisten Zwerggeckos sind in Afrika und auf Madagaskar anzutreffen, es gibt aber auch zwei Arten, die ihre Heimat in Südamerika haben. In Terrarien werden Zwerggeckos nicht nur aufgrund ihrer Größe gerne gehalten. Auch ihre Vielfalt sowie die bunten Farben haben es den Haltern angetan.
Die beliebteste Art der Zwergwüstengeckos ist zweifelsohne der Gelbkopf-Zwerggecko. In der Natur ist er hauptsächlich an den Küsten Ostafrikas anzutreffen. Der Kopf hat eine gelb-grünliche Farbe, während der restliche Körper blau schimmert. Den aus Züchtungen hervorgegangenen Zwergstreifengecko gibt es mittlerweile aber auch in vielen weiteren Farbkombinationen.
Großer Madagaskar Taggecko - Phelsuma grandis Madagascariensis
Auch der Große Madagaskar-Taggecko ist in den heimischen Terrarien sehr verbreitet. Auch hier gibt der Name erste Hinweise. In der Natur lebt er hauptsächlich im Norden Madagaskars und kann eine Größe von 21 bis 30 Zentimeter erreichen. Genau wie der Zwerggecko, ist auch dieses Tier am Tag aktiv.
Die leuchtend grüne Haut weist in der Regel rote Stellen auf, die bei manchen erwachsenen Tieren jedoch nicht mehr vorhanden sind. So wie bei allen Geckos, sieht das Jungtier des Großen Madagaskar Taggeckos zunächst anders aus, als der voll ausgewachsene Gecko. Sie sind nicht nur kleiner, sondern haben ein Muster, das aus Ringen und Punkten besteht. Krallen besitzt der Phelsuma grandis nicht.
Das Terrarium für den Gecko
Wie bei allen Reptilien solltest du auch beim Kauf eines Geckos darauf achten, woher dieses Tier stammt. Viele Tiere werden direkt aus der Natur gefangen, was ihre Bestände sehr gefährdet. Geckos als Haustiere sollten daher stets aus artgerechten Züchtungen stammen. Für eine artgerechte Haltung solltest du zudem mindstens zwei Tiere besorgen, wobei ein Männchen mit mehreren Weibchen zu empfehlen ist.
Die Größe des Terrariums muss an die Körpergröße sowie der Anzahl der Tiere angepasst werden. Hierfür gibt es eine ganz gute Faustregel. Die Länge, Breite und Höhe des Terrariums sollte für zwei Geckos Kopf-Rumpf-Länge x4, KRL x3 und KRL x2 betragen. Für jeden weiteren Artgenossen wird die Länge und Breite jeweils um 50 Prozent erhöht. So stellst du sicher, dass ihnen ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Ausstattung
Den natürlichen Lebensraum solltest du im Terrarium so gut wie möglich nachbauen. Die meisten Geckos klettern gerne, weshalb sie ausreichend Pflanzen und Äste brauchen. Es gibt aber auch Tiere, die sich am liebsten in den Sand graben. Je nach Lebensraum wird somit eine andere Einrichtung benötigt.
Auch der Bodengrund muss unbedingt den entsprechenden klimatischen Verhältnissen angepasst werden. Muss für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden, sollte dieser Wasser speichern können, darf aber nicht anfangen zu schimmeln. Wird hingegen ein trockenes Umfeld benötigt, ist Sand zumeist gut geeignet.
Höhlen und weitere Versteckmöglichkeiten sind ebenfalls notwendig. Diese kleinen Lebewesen benötigen schließlich Rückzugsorte, die ihnen Schutz bieten. In der Natur könnten Räuber sie beobachten. Fühlen sich Geckos bedroht, zeigen sie kein aggressives Verhalten, sondern fliehen in Sicherheit.
Terrarium-Technik
Je nach Geckoart wird eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit benötigt. Auch an die ideale Beleuchtung sollte gedacht werden. Nebler und Beregnungsanlagen können dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch zu halten. Heizstrahler und Wärmelampen können wiederum dafür eingesetzt werden, um für die perfekte Wohlfühltemperatur zu sorgen.
Wie bereits erwähnt, hängt das, was die Tiere im Terrarium diesbezüglich benötigen, von der jeweiligen Geckoart ab. Mal ist es ein feuchtes Klima, aus dem sie ursprünlgich stammen. Mal ist es wiederum eine Wüstenlandschaft. Informiere dich somit ausgiebig darüber, was die von dir bevorzugte Art braucht, um sich 365 Tage im Jahr bei dir als Haustier wohlzufühlen.
Ernährung und Pflege
Die meisten Geckos gelten als leicht zu halten. Diese Aussage ist jedoch relativ und somit eher subjektiv zu betrachten. Wer ein Haustier möchte, das kaum Pflege bedarf und auch mehrere Stunden alleine verbringen kann, der könnte mit Geckos ganz gut bedient sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass du dich um gar nichts kümmern musst. Worauf du bei der Haltung und Pflege dieser Haustiere noch achten musst, verraten wir dir nun.
Winterruhe ja oder nein?
Je nachdem woher die Reptilien stammen, benötigen manche Geckoarten eine Winterruhe. Dies ist zum Beispiel bei den Leopardgeckos der Fall. Sobald die Temperaturen ab Ende September oder Anfang Oktober sinken, wird der Leopardgecko weniger aktiv. Sie verfallen nicht wie manche Schildkröten in eine komplette Winterstarre, sondern weisen einfach wesentlich weniger Bewegung auf.
Auch im Terrarium sollte bei den entsprechenden Geckoarten eine Winterruhe eingeleitet werden. Durch die Beleuchtung sowie Temperatur im Terrarium ist das möglich. Wenn du das jedes Jahr tust, dann leben deine Haustiere länger und natürlicher.
Pflegetipps für das Terrarium
Geckos haben sehr gute Augen, weshalb sie jede Bewegung wahrnehmen. Greife niemals von oben herab in das Terrarium, da sie sich hierdurch bedroht fühlen. Generell sollten diese Haustiere, wenn überhaupt, nur selten angefasst werden. Trotzdem ist es wichtig, das Terrarium sauber zu halten. Kontrolliere täglich, ob es zu Verschmutzungen kam, die Klimaeinstellungen optimal sind und sorge mit ungiftigen Mitteln dafür, dass das Zuhause deiner Lieblinge sauber bleibt.
Futter
In der Natur ernähren sich Geckos von kleinen Insekten und gelegentlich auch von Früchten. Reine Vegetarier gibt es unter ihnen, soweit uns bekannt ist, nicht. Für die Fütterung kannst du somit Mehlwürmer aber auch eigens für diese Haustiere zusammengestellte Pulver verwenden. Diese rührst du mit Wasser an und stellst sie deinen Tieren ins Terrarium.
Außerdem werden ab und an auch Bananen gerne angenommen, denn auch Geckos verspüren die Lust auf etwas Süßes. Bei der Fütterung solltest du es aber weder mit der pflanzlichen noch der tierischen Kost übertreiben. Zwei bis dreimal die Woche reicht vollkommen aus.
FAQs
Wie viel kostet ein Gecko?
Geckos selbst sind bereits ab 30 Euro erhältlich. Hinzukommen jedoch die Kosten für Terrarium, Ausstattung und Futter. Für die Erstausstattung solltest du mit ab 250 Euro rechnen. Monatlich kostet dich dieses Haustier jeweils zwischen 20 und 50 Euro, je nachdem, ob eine Beheizung notwendig ist.
Ist ein Gecko gefährlich?
Für den Halter sind diese Haustiere nicht gefährlich. Auch dann, wenn dir diese flinken Tierchen in Ländern wie Thailand begegnen, brauchst du keine Angst zu haben. Im Gegenteil, die Einheimischen lieben sie, schließlich fressen Geckos lästige Mücken und andere Insekten.
Kann man ein Gecko alleine halten?
Nein, Geckos sollten stets in Gruppen gehalten werden. Dabei gilt, dass ein Männchen zusammen mit einem oder mehreren Weibchen oder nur Weibchen untereinander leben sollten. Es handelt sich hierbei um sehr gesellige Lebewesen und das ganz gleich, ob es ein Kronen- oder Leopardgecko ist.
Wie groß ist ein Leopardgecko?
Ausgewachsene Leopardgeckos können bis zu 25 Zentimeter lang werden. Kopf und Rumpf machen hierbei bis zu 13 Zentimeter aus.
Wie groß muss das Terrarium für 2 Leopardgeckos sein?
Um die optimale Länge, Breite und Höhe des Terrariums zu ermitteln, ziehst du das größere der beiden ausgewachsenen Leopardgeckos als Anhaltspunkt heran. Die Tierschutzverordnung sieht folgende Maße für eine artgerechte Haltung vor: Breite und Länge jeweils 6 x und die Höhe 2 x die Körperlänge.