Geld verdienen, das müssen nur wir Menschen. Arbeiten gehen können aber auch Tiere. Viele machen das mit sehr viel Freude – und nein, ich beziehe mich hierbei nicht auf Nutztiere wie Milchkühe, Mastschweine und wollbringende Schafe. Hunde und auch andere Haustiere haben in der Berufswelt ihren Platz gefunden. Wie das aussieht, möchte ich euch nun anhand ein paar Beispielen vorstellen.
Die Katzen im Katzencafé
Samtpfoten haben den Ruf, statt ein Herrchen einen Diener zu haben. Da mag es komisch klingen, dass ein paar Katzen tatsächlich zur Arbeit gehen. In Katzencafés tun sie das, aber nicht als Kellner. Dafür sind sich diese niedlichen Stubentiger natürlich zu fein. Sie sind vielmehr zur Unterhaltung der Gäste da – ebenfalls eine wichtige Aufgabe, denn so wird für Stammkunden gesorgt!
1998 öffnete das weltweit erste Katzencafé in Taipei seine Pfoten – hoppla, ich meinte natürlich Pforten. Dieses neuartige Konzept des „Cat Flower Garden“ fand kurz darauf vor allem in Japan Anklang. Doch auch in Deutschland können sich Katzenliebhaber bei Kaffee und Kuchen mit dem Streicheln ihrer Lieblingstiere beschäftigen.
Hierzulande ist Pee Pees Katzencafé in Berlin das erste seiner Art. Es gibt aber mittlerweile unter anderem auch in Bielefeld (Miezhaus), Köln (Café Schnurrke), München (Cat Café) und vielen weiteren Städten ein entsprechendes Angebot.
Damit sich die tierischen Angestellten rundum wohlfühlen und nicht gleich das Handtuch werfen, müssen Gäste ein paar Regeln befolgen. So zum Beispiel, dass das Streicheln einer schlafenden Katze nicht erlaubt ist – hätte ich mich ohnehin nicht getraut – und auch das Mitbringen der eigenen Samtpfote ist strengstens untersagt.
Ein Fisch im Klassenzimmer
Lehrer, die ihren Schülern durch die Anwesenheit eines Tiers eine ganz besondere Art des Unterrichts ermöglichen wollen, stehen vor einer Herausforderung: Zumeist gibt es mindestens ein Kind, das gegen die gängigsten Haustiere allergisch ist. Bei Fischen besteht diese Gefahr nicht, sie sollen ja nicht gegessen werden. Vielmehr stellen diese Wasserbewohner die idealen Haustiere fürs Klassenzimmer dar.
Sie lassen sich wunderbar beobachten, ohne viel Aufwand mit sich zu bringen. Auch ist es kein Problem, wenn sie übers Wochenende hinweg alleine gelassen werden. Lediglich während der Schulferien sollten sie vom Lehrpersonal oder einem verantwortungsbewussten Schüler mit nach Hause genommen werden.
Wie diese schriftliche Abhandlung eines Lehramtsanwärters zeigt, eignet sich ein Aquarium im Klassenzimmer sehr gut für den Biologieunterricht. Das gemeinsame Einrichten und Gestalten des Aquariums wirkt sich zudem positiv auf die Sozialkompetenz der Schüler aus und fördert ihre Motivation am Biologieunterricht teilzunehmen.
Der Hund als Therapeut
Die Psychotherapie stellt für viele einen schwierigen Schritt dar. Sich einem Therapeuten gegenüber zu öffnen und von den schlimmsten Ereignissen seines Lebens zu erzählen, das fällt nicht leicht. Doch Hunde können hierbei helfen. Sie wirken sich beruhigend auf den Patienten aus und bieten ein vertrauenswürdiges Umfeld. Ob Depressionen, ADHD oder Posttraumatischer Stress, Therapiehunde finden ein großes Einsatzgebiet.
Dabei kommt es weder auf die Rasse, noch die Größe oder das Aussehen des Hundes an. Im Grunde kann jeder Vierbeiner zum Therapiehund ausgebildet werden. Einzig und allein auf den Charakter kommt es an. Dieser sollte ausgeglichen, sozial und freundlich sein. Zudem muss der Hund fremden Personen gegenüber aufgeschlossen sein, auf laute Geräusche und ungewohnte Gegenstände nicht überreagieren.
Doch nicht nur für die mentale Gesundheit werden Hunde als Therapieassistenten eingesetzt. Auch nach Verletzungen, Schlaganfällen und bei weiteren physischen Beschwerden können Fellnasen ihren Patienten wieder Mut machen. So verläuft die Heilung zumeist wesentlich schneller, ohne große Komplikationen und effektiver.
Das Schwein als Trüffeljäger
Okay, ich gebe es zu: das Schwein ist kein klassisches Haustier, auch wenn sogenannte Minischweine immer mehr Beliebtheit erlangen. Dennoch möchte ich dieses bei meiner Liste der arbeitenden Tiere unbedingt erwähnt haben. Schweine sind nämlich überaus faszinierend. Sie mögen zwar einen gewöhnungsbedürftigen Geruch haben, doch ihre Intelligenz und ihre Loyalität spricht für sich. Niedlich sind sie ebenfalls.
Ihr guter Geruchssinn macht sie für einen Beruf besonders gut geeignet und zwar als Trüffelsucher. Bereits zu Zeiten des Römischen Reiches sollen Schweine für die Suche nach der kostbaren Delikatesse eingesetzt worden sein. Die hierfür geeigneten Exemplare sind nicht gerade günstig, doch ihre Anschaffungskosten holen sie zumeist schnell wieder rein.
Wenn es da nicht zumindest in Italien ein Verbot gäbe. Seit 1985 dürfen Schweine dort nicht mehr zur Trüffelsuche eingesetzt werden, da ihre Schnauzen das Wurzelnetzwerk der Pilze zerstört und diese entsprechend nicht mehr so gut nachwachsen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
Die Möglichkeiten, wie Tiere Menschen nützlich sein können, sind unendlich. Die bekanntesten Beispiele sind wohl Hunde bei der Polizei, Wachhunde, Blindenhunde oder gar beim Militär. Auch Pferde wurden früher in Armeen eingesetzt. Heutzutage ist das zum Glück nicht mehr der Fall, da es bessere sowie „humanere“ Möglichkeiten gibt. Dafür gibt es Ratten, die Minen aufschnüffeln und hierdurch zahlreiche Menschenleben retten können.
Es ist wirklich unglaublich, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier funktionieren kann. Das bringt uns doch glatt auf Ideen … Was möchtest du deinem Haustier als nächstes beibringen? Wir würden uns freuen, wenn du deine Ideen mit uns und der Avogato Community als Kommentar auf diesen Beitrag oder in den Sozialen Medien teilst.
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