Das Meerschweinchen ist ein beliebtes Haustier, das vor allem von Kindern gerne gehalten wird. Diese Tiere gelten als recht pflegeleicht. Vor allem bei der Meerschweinchenernährung wird schnell deutlich, dass dies nicht ganz stimmt. Sie stellen nämlich besondere Ansprüche an ihr Futter. Da stellt sich schnell die Frage: Was fressen Meerschweinchen?
Deshalb ist eine ausgeglichene Meerschweinchen Ernährung wichtig
Es gibt ein paar Besonderheiten, welche die Ernährung von Meerschweinchen ausmachen. Sie sind auf den Verdauungstrakt zurückzuführen. Diese Haustiere sind Pflanzenfresser. Da Pflanzen generell schlechter verdaubar sind, fressen Meerschweinchen ihren Kot, um die im ersten Durchgang nicht aufgenommenen Nährstoffe ebenfalls zu erhalten.
Zudem bedeutet die pflanzliche Kost, dass die Tiere die meiste Zeit mit der Suche nach Futter verbringen. Statt wie wir Menschen am Tag drei große Mahlzeiten zu sich zu nehmen, sind Meerschweinchen fast rund um die Uhr am Fressen. Pflanzen sind nämlich nicht nur schlechter verdaubarer, sondern bringen auch noch weniger Energie mit sich.
Bei der Fütterung deines Meerschweinchens ist zudem zu beachten, dass die Mägen dieser Tiere recht empfindlich sind. Viele Nahrungsmittel können für Verdauungsstörungen sorgen oder in großen Mengen gar tödlich sein.
Eine weitere Besonderheit dieser Nager ist, dass ihre Zähne nicht aufhören zu wachsen. Sie müssen somit abgenutzt werden. Der Zahnabrieb kann durch die richtige Ernährung begünstigt werden.
Die Nahrung von Meerschweinchen in freier Wildbahn
Der Speiseplan von wildlebenden Meerschweinchen besteht hauptsächlich aus Kräutern, Gräsern, Zweigen, Rinden, Samen und vereinzelt auch aus Wurzeln. Meerschweinchen fressen somit frisches Futter. Produkte wie Trockenfutter kennt die Natur nämlich nicht. Die haben wir Menschen erfunden, um Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Zudem fällt auf, dass den Tieren in der Natur eine große Vielfalt an Lebensmitteln zur Verfügung steht. Das sollte auch bei der Fütterung im Stall umgesetzt werden.
Die wichtigsten Futtermittelgruppen
Eine einseitige Ernährung kann auch bei Meerschweinchen zu Erkrankungen führen. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Lieblingen jeden Tag verschiedenes Futter zur Verfügung stellst. Dein Tier wird wissen, welche Nährstoffe es aktuell benötigt und instinktiv die Nahrung aufsuchen, die ihm gut tut.
Hierbei gibt es verschiedene Futtermittelgruppen, die stets zur Verfügung gestellt werden sollen und zwar frisches Heu, Gemüse, Kräuter und Zweige. Bei Gräsern und Kräutern gehört es zu Grundnahrungsmittel, die unbedingt angeboten werden müssen. Äste und Zweige begünstigen wiederum den Zahnabrieb und stellen zugleich einen Zeitvertreib dar.
Besonders beliebt sind diese Äste und Blätter
Apfelbaum
Birne
Brombeere (Blätter)
Haselnuss
Johannisbeere
Rosen (unbehandelt, Blätter)
Feige
Heinbuche
Heidelbeere
Himbeere
Kirsche
Lärche
Linde
Mirabelle
Pappel
Pfirsich
Pflaume
Quitte
Schlehdorn
Stachelbeere
Walnuss
Weide
Zwetschge
Bei Bäumen und Sträuchern, die du nicht in dieser Liste findest, sollte Vorsicht geboten werden. Manche sind nämlich giftig oder können bei großen Mengen für Probleme sorgen.
Das gilt es bei Obst und Gemüse zu beachten
Obst und Gemüse dürfen Meerschweinchen ebenfalls fressen, hierbei gilt es jedoch ebenfalls ein paar Dinge zu beachten. Zunächst solltes du auf den Vitamin C Gehalt achten, der wie beim Menschen das Immunsystem der Tiere stärkt. Ein zu hoher Zuckergehalt ist hingegen zu vermeiden. Dieser kann nämlich zu Durchfall führen. In kleinen Mengen ist der Verzehr jedoch erlaubt.
Die folgenden Obstsorten können ohne Bedenken gefüttert werden:
Acerloa
Brombeere
Cranberry
Erdbeere (mit Grün)
Hagebutte
Heidelbeere
Himbeere
Johannisbeere
Physalis
Wassermelone
Gemüse hat hingegen nicht das Problem, Zucker zu enthalten. Wenn jedoch zu viel Säure vorhanden ist, kann auch dieses den Darm reizen. Für Meerschweinchen unbedenklich sind unter anderem diese Gemüsesorten:
Frische Artischocken
Reife Aubergine ohne Grün
Blumenkohl
Chicoree ohne die äußeren Blätter
Chinakohl
Eisbergsalat
Endiviensalat
Fenchel
Friséesalat ohne die äußeren Blätter
Grüner Hafer
Grünkohl
Gurke in kleinen Mengen
Kürbis
Lollo Bianco ohne die äußeren Blätter
Mairübe
Möhren in kleinen Mengen und nicht täglich
Petersilienwurzel
Rübstiel
Sellerie (geschält)
Zucchini
Bei Kohl ist es ratsam deine Meerschweinchen erst langsam heranzuführen. Das bedeutet zu Beginn nur kleine Mengen zur Verfügung zu stellen und ihnen die Zeit zu geben, sich mit dem Geschmack vertraut zu machen. Bei einem zu schnellen Verzehr kann es nämlich zu Verdauungsbeschwerden kommen.
Das beste Futter für Meerschweinchen
Hausmeerschweinchen werden zumeist mit Trockenfutter gefüttert. Das hat den großen Vorteil, dass es im Gegensatz zum Frischfutter lange haltbar ist. Du darfst deinen Meerschweinchen dieses Futter ebenfalls anbieten, solltest jedoch nicht auf Frischfutter verzichten. Grünfutter ist und bleibt das wichtigste an der Meerschweinchenernährung. Hierunter werden Heu und Gräser (auch Raufutter genannt) sowie Gemüse und Obst (Saftfutter) verstanden.
Das Füttern mit Trockenfutter hat zudem den Vorteil, dass alle Tiere mit ausreichend Mineralstoffen und Vitaminen versorgt werden. Wenn du dich auf die Suche nach einem geeigneten Futtermittel machst, wirst du jedoch feststellen, dass es verschiedene Arten gibt:
Körnerfutter
Gemüsechips und Trockenkräuter
Zucht- und Pelletfutter
Welches für deine Meerschweinchen infrage kommt, hängt von deren Geschmack ab. Du solltest jedoch unbedingt auf den Inhalt achten. Nur qualitativ hochwertiges Futter kann die gewünschten Vorteile mit sich bringen. Damit die Meerschweinchen-Zähne ebenfalls etwas von diesem Futter haben, dann sollten die darin enthaltenen Stücke nicht zu klein sein.
Ganz gleich für welches Futter du dich entscheidest, ausreichend Wasser sollte ebenfalls zur Verfügung stehen. Frischfutter muss genau wie das Wasser täglich ausgetauscht werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Eine Heuraufe kann hingegen ermöglichen, dass du dieses nur einmal pro Woche austauschen musst.
Kurze Zusammenfassung zum Thema Meerschweinchen-Futter
Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser. Zweige, Gräser, Blätter, Rinde und Kräuter stehen auf ihrem natürlichen Speiseplan. Als Nagetiere müssen ihre Zähne abgenutzt werden, sonst wachsen sie unaufhörlich weiter. Das stellt einen weiteren Anspruch an das Futter dar.
Auch bei Meerschweinchen als Haustiere gilt es, auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten, wobei die zusätzliche Gabe von Trockenfutter optional ist. Gemüse, Obst, Heu, Gras, Kräuter, Blätter, Zweige und Wasser sollten hingegen täglich zur Verfügung gestellt werden.
Kleine Mengen sind bei manchem Grünfutter ratsam, während andere Arten bereits in geringen Mengen für Meerschweinchen giftig sein können. Die oben genannten Sorten können hingegen ohne Bedenken verfüttert werden.
FAQs
Was mögen Meerschweinchen am liebsten fressen?
Das kommt auf den jeweiligen Geschmack des Meerschweinchens an. Bestimmte Beeren wie zum Beispiel die Himbeere werden jedoch von den meisten Meerschweinchen gerne verzehrt. So auch die Äste des Apfelbaums, Gemüse wie Kurbis und manche Kräuter. Es hilft, ein paar verschiedene Dinge auszuprobieren, um zu sehen, was deinem Haustier am besten schmeckt.
Welches Obst und Gemüse ist gut für Meerschweinchen?
Auf avogato.net haben wir dir eine Liste des Gemüse und Obsts zusammengestellt, das für die Meerschweinchen-Ernährung unbedenklich ist. Es gibt noch weitere Sorten, die deine Lieblinge fressen dürfen. Hier gilt es jedoch auf die Menge zu achten, da die Verdauung aufgrund von Säuren oder zu viel Zucker beeinträchtigt werden kann.
Was darf ein Meerschweinchen nicht essen?
Zwiebelgewächse aller Art, Avocado, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Rhabarber, Steinobst, Eibe, Thuja, Eiche und manche exotischen Obstsorten sind für Meerschweinchen hoch giftig. Bei anderen Nahrungsmitteln ist darauf zu achten, dass diese unbehandelt sind oder nur in kleinen Mengen verfüttert werden, um die Verdauung nicht zu reizen.
Comments