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Würmer beim Hund: Wie du sie erkennst und behandelst

  • Autorenbild: Tom
    Tom
  • 14. Juni 2022
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Dez. 2023

Parasiten aller Art sind leider lästige Nebenerscheinungen der Hundehaltung. Neben Flöhen, Milben und Zecken gehört der Wurmbefall beim Hund zu den häufigsten Leiden. Deshalb ist es wichtig, sich mit diesem Thema vertraut zu machen. Nur so kannst du deiner Fellnase schnell und gezielt weiterhelfen, sollte dein Hund Würmer haben. Wir verraten dir im Folgenden alles, was du hierüber wissen musst.


Inhaltsverzeichnis



So kommt es zur Ansteckung mit Würmern beim Hund


Hundewürmer sind zahlreich und vielfältig. Dementsprechend ist auch eine Infektion mit diesen auf verschiedene Weisen möglich. Manche werden über den Kot ausgeschieden, andere halten sich in rohem Fleisch versteckt oder sind bereits im Mutterleib vorhanden und werden auf die Welpen übertragen. Mit Würmern infizieren können sich Hunde somit unter anderem auf diese Art und Weisen:


  • Hundekot: Eine nicht so schöne Angewohnheit von Hunden ist es, den Kot ihrer Artgenossen sowie anderer Tiere zu fressen oder abzuschlecken. Hat der ausscheidende Hund einen Befall mit Würmern, so können diese im Kot vorhanden und übertragen werden.

  • Befall der Mutter: Wie bereits kurz angesprochen, können Würmer vom Muttertier bereits auf die ungeborenen Welpen übertragen werden. Doch auch beim Säugen ist eine Infizierung möglich.

  • Beutetiere: Sind andere Tiere von Würmern befallen und werden vom Hund gefressen, so können diese vom Hund aufgenommen werden.

  • Futter: Werden Hunde zum Beispiel im Rahmen des Barfen mit rohem Fleisch gefüttert, so kann es unter anderem zu einer Ansteckung mit dem Hundebandwurm kommen.

  • Abschlecken des Fells: Wurmeier können am Fell haften bleiben und beim Abschlecken aufgenommen werden. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf das eigene Fell, sondern auch auf das Abschlecken eines anderen Hundes, der sich beispielsweise in Hundekot oder eine weitere Wurmquelle gelegt hat.

  • Flöhe: Gurkenkernbandwürmer und Hakenwürmer nutzen unter anderem den Floh als Zwischenwirt. Hat dein Hund Flöhe, so können die Würmer durch diese auf deinen Vierbeiner übertragen werden.

Wie du dir sicherlich denken kannst, ist es so gut wie unmöglich einen Wurmbefall beim Hund zu verhindern. Hinzukommt, dass von einer regelmäßigen vorbeugenden Wurmkur abgeraten wird. Die Wirkstoffe belasten die Darmflora sehr und könnten somit mehr schaden als helfen, sollte der Hund gar keine Würmer haben. Besser ist es, in regelmäßigen Abständen auf einen Wurmbefall zu testen. Das hat zudem den Vorteil, dass du sofort weißt, welche Wurmarten deinen Hund befallen haben.


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Symptome eines Wurmbefalls bei Hunden


Ein Problem ist, dass die meisten Hunde gar keine Symptome aufweisen. Nur bei einem starken Befall, Welpen, alten oder immungeschwächten Hunden kannst du eindeutige Symptome erkennen. Oftmals leidet der Hund dann bereits seit längerer Zeit unter den Würmern, was gefährlich ist und daher ein hohes Risiko darstellt. Diese Symptome kann ein Wurmbefall auslösen:


  • Appetit- und Gewichtsverlust

  • Durchfall

  • Erbrechen

  • Verstopfung

  • Atembeschwerden und Husten

  • Stumpfes Fell

  • Häufiges Lecken am After / Rutschen über den Boden, um den Juckreiz zu lindern

  • Aufgeblähter Bauch (vor allem bei Welpen)

  • Veränderungen des Verhaltens (z.B. vermehrte Müdigkeit, Gereiztheit)


Nicht immer führen Würmer zu allen oben genannten Symptomen. Oft können sogar andere Ursachen dafür verantwortlich sein. Länger anhaltender Durchfall ist bei Hunden genauso ein Grund den Tierarzt aufzusuchen wie Erbrechen. Bei Welpen, alten und immungeschwächten Hunden sollte jedes Anzeichen einer Erkrankung sofort abgeklärt werden.


Da bei erwachsenen Hunden häufig gar nicht zu erkennen ist, dass es zu einem Wurmbefall kam, lohnt sich der regelmäßige Wurmtest. So kannst du einem starken Befall genauso vorbeugen wie einer Infektion weiterer Hunde, Katzen, anderer Tiere und Menschen.


Das sind die häufigsten Würmer bei Hunden


Die verschiedenen Wurmarten gelangen über unterschiedliche Wege in den Körper des Hundes. Welche Organe und Bereiche des Körpers sich die Würmer beim Hund aussuchen, hängt von ihrer Art ab. Wir möchten dir nun ein paar der am häufigsten verbreiteten Wurmarten vorstellen.


Bandwürmer


Der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) sowie der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis), aber auch der Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) und Echte Bandwurm (Eucestoda) stellen mitunter eine Gefahr für Hunde dar. Die Larven gelangen über die Darmwand in die Blutbahn des Wirts und zur Leber. Übertragen werden Bandwürmer über den Kot sowie rohes Fleisch. Für einen Wurmbefall von Hunden ist in Mitteleuropa übrigens zumeist der Gurkenkernbandwurm verantwortlich. Der Hundebandwurm mag vom Namen her einiges preisgeben, ist jedoch vermehrt in Südeuropa anzutreffen.


Spulwürmer


Der Spulwurm (Toxocara canis) ist mit 22,6 Prozent aller Befälle bei Hunden hierzulande recht häufig anzutreffen. Die Wurmeier werden zumeist über das Maul oder beim Herumschnuppern über die Nase aufgenommen. Es ist aber auch möglich, dass sich Hunde beim Fressen von befallenen Tieren infizieren. Die Larven der Spulwürmer wandern dann im Körper, je nach Gesundheitszustand der Hunde, zum Beispiel vom Darm über die Lunge und Leber zurück in den Dünndarm. Dort legen die erwachsenen Würmer Eier, die in Kapseln gut geschützt längere Zeit ruhen können und schließlich über den Kot ausgeschieden werden.


Wurmtest für Hunde von vetevo

Hakenwürmer


Gerade einmal 8,6 Prozent macht der Befall mit Hakenwürmern bei Hunden in Deutschland aus. Das heißt aber nicht, dass es sie hier nicht verbreitet wären. Die Ancylostomatidae werden meist 1,5 cm lang und machen es sich im Magen-Darm-Trakt der Hunde gemütlich. Zumeist werden Hakenwürmer über die Muttermilch übertragen. Es ist aber auch möglich, dass sich Hunde bei engen Kontakt über die Haut infizieren.


Peitschenwürmer


Auch der Peitschenwurm (Trichuris trichiura) heftet sich an die Darmwand und ernährt sich vom Blut des Wirts. Die Larven werden über den Kot ausgeschieden und können jahrelang auch ohne Wirt überleben. Während in Haushalten mit wenigen Hunden Peitschenwürmer selten verbreitet sind, kann es aufgrund der Robustheit dieser Würmer beispielsweise in Hundeheimen zu einem vermehrten Befall kommen.


Herzwürmer


Ein Wurmbefall findet bei Hunden hierzulande zumeist mit der Herzwurmart Angiostrongylus vasorum, auch Französischer Herzwurm genannt, statt. Er befällt die Lungenarterie sowie die rechte Herzkammer des Hundes, was zu Atembeschwerden führt. Während manch ein Herzwurm von Mücken übertragen wird, ist es beim Französischen Herzwurm die Schnecke, die als Zwischenwirt dient.


Lungenwürmer


Schnecken stellen auch bei den Lungenwürmern (Crenosoma vulpis) eine Möglichkeit dar, wie sich Hunde infizieren können. Die Larven bohren sich zunächst durch die Dünndarmwand, um über einen Zwischenstopp in der Leber letztendlich zur Lunge des Endwirts zu gelangen. Die erwachsenen Würmer legen in den Bronchien Eier, die ausgehustet und daraufhin verschluckt werden. Kaum werden die Wurmeier ausgeschieden, beginnt der Kreislauf von erneut.


Was kann ich bei Würmern beim Hund tun?


Werden Würmer beim Hund nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu Folgen wie Beschädigung der Niere, Lunge, des Herzen und anderer innerer Organe kommen. Das Problem bei der Entwurmung ist jedoch, dass es verschiedene Wurmarten gibt. Nicht jede Behandlung ist für jede Art geeignet.


Deshalb ist es zunächst wichtig, festzustellen, welcher Wurm deinen Hund befallen hat. Ein Wurmtest kann hierbei helfen. Sollten bereits schwerwiegendere Symptome erkennbar sein, dann ist es wichtig, dass du sofort einen Tierarzt aufsuchst. Da eine Entwurmung häufig verschreibungspflichtig ist, wird dir dieser Schritt auch bei weniger akuten Befällen nicht erspart bleiben.


Der Tierarzt kann dir zudem sagen, wie oft du die Wurmkur wiederholen musst. Nur richtige Behandlungen führen zum gewünschten Erfolg und zwar, dass sowohl alle adulten Würmer, als auch die Larven und Wurmeier abgetötet werden. Für die Entwurmung stehen verschiedene Wirkstoffe und Präparate zur Verfügung, die auf die Art des Wurms sowie den Hund abgestimmt werden.


  • Spot-on

  • Tablette


Sogenannte Spot-ons werden auf die Haut des Hundes aufgetragen. Der Wirkstoff breitet sich zumeist innerhalb von 24 Stunden über den gesamten Körper aus. Stelle bei der Behandlung sicher, dass du eine Stelle am Nacken deines Hundes erwischt, den er nicht abschlecken oder mit der Pfote erreichen kann. Kommt es zu einem Verzehr dieses Wurmmittels, können Nebenwirkungen auftreten.


Wurmtabletten für Hunde von Milbemax

Tabletten werden von sehr wählerischen Hunden nicht immer angenommen. In diesem Fall kannst du sie zerkleinern und unter das Lieblingsfutter mischen, in einem Leckerli verstecken oder in Wasser auflösen und mit einer Pipette direkt ins Maul hineintropfen lassen.

Achte bei der Entwurmung darauf, dass du die Angaben bezüglich der Menge genauso einhältst wie den Zeitpunkt, zudem du die Wurmkur wiederholst. Kleine Hunde benötigen zumeist weniger Wirkstoff als größere. Eine falsche Verabreichung kann deinem Hund schaden und noch weiter schwächen.


Diese Würmer sind auch für Menschen gefährlich


Ist dein Hund von Würmern befallen, gibt es noch einen weiteren Grund, schnell zu handeln. Manche dieser Parasiten können nämlich auch Menschen infizieren. Vor allem der Hakenwurm ist dafür bekannt, über die Haut des Menschen einzudringen und für gesundheitliche Probleme zu sorgen.


Zu einer Übertragung kann es zum Beispiel beim Barfußlaufen oder dem Streicheln des Hundes kommen. Ein besonders hohes Risiko haben Schwangere, kleine Kinder, ältere Menschen und Personen mit einem schwachen Immunsystem. Deshalb ist es wichtig, stets auf die Hygiene zu achten. Regelmäßiges Händewaschen und das Waschen von Decken und Spielzeugen mit mindestens 60° C heißem Wasser sind mitunter gute Möglichkeiten, um eine Übertragung der Würmer und anderer Parasiten auf den Menschen zu vermeiden.


FAQs


Kann man Würmer im Hundekot sehen?

Nicht immer ist es möglich, Würmer im Kot des Hundes zu sehen. Das ist nur bei einem bereits starken Befall sowie dann möglich, wenn es sich um Wurmarten handelt, die entsprechend ausgeschieden werden. Nur auf den Hundekot zu achten, um Würmer beim Hund zu diagnostizieren, wäre somit nicht ausreichend.

Was passiert, wenn mein Hund Würmer hat?

Die Würmer gelangen in den Körper des Hundes und begeben sich in das von der entsprechenden Wurmart bevorzugten Organ. Bereits auf dieser Reise sowie durch das Ernähren von zum Beispiel Blut können sie dem Hund Schaden zufügen. Die Larven reifen zu erwachsenen Parasiten heran. legen Wurmeier und starten den Zyklus somit erneut.

Wie überträgt sich Wurm vom Hund auf Mensch?

Eine Übertragung auf den Menschen geschieht, wenn der Mensch mit Wurmeiern oder Larven in Kontakt kommt. Manche können sich über die Haut einen Weg in den Körper bahnen, andere werden versehentlich verschluckt. Das Streicheln eines mit Würmern befallenen Hundes, der enge Kontakt zu diesem oder seinen Exkrementen reicht hierfür oft aus.

Welche Symptome bei Würmern?

Würmern beim Hund den Gar auszumachen ist gar nicht so einfach. Ein Grund dafür ist, dass viele Hunde gar keine Symptome aufzeigen. Erst ein Voranschreiten des Befalls kann zu Anzeichen wie stumpfes Fell, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Juckreiz am Anus, aufgbelähter Bauch oder Verstopfung führen.

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